Warum Konfliktklärung oft scheitert – Eisbergmodell von Sigmund Freud in der Kommunikation

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Blogbeitrag: Warum Konfliktlösung scheitert: Das Eisbergmodell erklärt’s!

Kennst du das? Ein Streit eskaliert, und am Ende weiß keiner mehr so recht, worum es eigentlich ging? Hier eine kurze Zusammenfassung meines Videos.

Was ist das Eisbergmodell ?

Das Video stellt das Eisbergmodell als Metapher für die menschliche Kommunikation in Konflikten vor. Es basiert auf Freuds Theorien zur Psychoanalyse, wird aber hier auf die alltägliche Kommunikation angewendet.

  • Die Spitze des Eisbergs (ca. 20%): Dies ist der sichtbare Teil der Kommunikation – die Sachebene. Hier geht es um Fakten, Daten, Informationen, also das, was gesagt wird.
  • Unter der Wasseroberfläche (ca. 80%): Dies ist der unsichtbare, aber viel größere Teil – die Beziehungsebene. Hier liegen die wahren Ursachen für Konflikte:
    • Gefühle und Emotionen: Angst, Wut, Trauer, Enttäuschung, Freude, etc.
    • Bedürfnisse und Wünsche: Was will ich wirklich? Was brauche ich? (z.B. Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit, Autonomie).
    • Werte und Normen: Was ist mir wichtig? Was halte ich für richtig oder falsch?
    • Erfahrungen und Prägungen: Frühere Erlebnisse, die unser Verhalten und unsere Reaktionen beeinflussen.
    • Ängste, auch vor Verletzungen.

Warum scheitert Konfliktlösung oft ?

Das Video erklärt, dass Konflikte oft scheitern, weil wir uns nur auf die Sachebene (die Eisbergspitze) konzentrieren. Wir diskutieren über Fakten und Argumente, während die eigentlichen Ursachen (die Beziehungsebene) unter der Oberfläche brodeln.

  • Missverständnisse: Wir interpretieren das Gesagte (Sachebene) durch den Filter unserer eigenen Emotionen, Bedürfnisse und Erfahrungen (Beziehungsebene).
  • Eskalation: Wenn die Beziehungsebene nicht beachtet wird, fühlen sich Menschen nicht verstanden, nicht wertgeschätzt oder sogar angegriffen. Das führt zu emotionalen Reaktionen, die den Konflikt verschärfen.
  • Scheinlösungen: Selbst wenn eine Einigung auf der Sachebene erzielt wird, bleiben die eigentlichen Probleme auf der Beziehungsebene ungelöst. Der Konflikt flammt wahrscheinlich wieder auf.
  • Die Sprecherin nutzt die Metapher von „verdrängten Konflikten“ unter der Oberfläche, die immer wieder zum Ausbruch kommen können.

Was können wir tun?

Fabiana von Saldern gibt folgende Tipps, um Konflikte mithilfe des Eisbergmodells besser zu verstehen und zu lösen:

  1. Bewusstsein schaffen: Mache dir bewusst, dass es immer eine Beziehungsebene gibt, auch wenn sie nicht offensichtlich ist.
  2. Aktives Zuhören: Versuche, nicht nur zu hören, was gesagt wird, sondern auch, wie es gesagt wird (Tonfall, Körpersprache). Frage nach, um die Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu verstehen.
  3. Eigene Emotionen reflektieren: Frage dich: Was fühle ich gerade? Was sind meine Bedürfnisse in dieser Situation?
  4. „Ich-Botschaften“ senden: Sprich über deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse, anstatt den anderen zu beschuldigen oder zu kritisieren (z.B. „Ich fühle mich verletzt, wenn…“, statt „Du bist immer so…“).
  5. Empathie zeigen: Versetze dich in die Lage des anderen. Versuche, seine Perspektive zu verstehen, auch wenn du sie nicht teilst.
  6. Offenheit und Ehrlichkeit: Es erfordert Mut, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen.

Fazit:

Das Eisbergmodell ist ein kraftvolles Werkzeug, um die verborgenen Dynamiken in Konflikten zu verstehen. Indem wir uns nicht nur auf die Sachebene konzentrieren, sondern auch die Beziehungsebene mit ihren Emotionen, Bedürfnissen und Werten berücksichtigen, können wir Konflikte nachhaltiger lösen und unsere Beziehungen stärken. Das Video von Fabiana von Saldern bietet eine klare und verständliche Einführung in dieses wichtige Konzept.